
Pflegenotstand stoppen – Pflegenotstand ist lebensgefährlich
Am 10. Januar 2022 organisierten wir, der Kreisverband DIE LINKE. Saale-Holzland-Kreis in Hermsdorf vor dem Stadthaus eine Kundgebung, um auf die aktuelle Situation im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie ist die Bilanz düster: In Thüringen sind derzeit über 6.000 Menschen an Corona gestorben. Die Zahl derer, die nicht oder nicht ausreichend wegen anderer Krankheiten behandelt werden konnten, weil beispielsweise Intensivbetten belegt waren, ist dabei nicht mitgerechnet. Nicht auszudenken, welchen physischen und psychischen Belastungen das Personal im Gesundheitswesen ausgesetzt ist. Viele haben ihren Beruf verlassen. Besonders Pflegerinnen und Pfleger versuchen immer wieder auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen.
Seit Beginn der Pandemie haben sich Viele mit den Pflegerinnen und Pflegern solidarisiert und für sie applaudiert, das reicht aber noch lange nicht aus. Unter dem Motto „Danke heißt mehr Gehalt“ fordern wir 500 Euro mehr Grundgehalt für alle Angestellten in der Pflege. So soll erreicht werden, dass sich mehr Menschen für diese Arbeit entscheiden.
100.000 zusätzliche Pflegekräfte in den Krankenhäusern und der Altenpflege sollen nicht nur den Patient:innen die beste Behandlung sichern, sondern die Angestellten untereinander entlasten. Im Mittelpunkt muss das Gemeinwohl, nicht Kostendruck und Profitorientierung stehen. Aus diesem Grund setzt sich die Linke weiterhin dafür ein, den gesetzlichen Personalschlüssel bedarfsorientiert anzupassen.
Die Krankenschwester Susanne Kipping vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) unterstützte uns inhaltlich. In ihrem Redebeitrag machte sie deutlich, dass das deutsche Gesundheitssystem am Limit ist. Die Fallkostenpauschalen sorgen dafür, dass Krankenhäuser Profite erwirtschaften, unabhängig von individuellen Bedürfnissen der Patient:innen. Der Ökonomisierungsdruck hat gewaltig zugenommen. Hinzukommen Personalabbau, Materialeinsparungen, Outsourcing, Just-in-time-Konzepte sowie gesteigerte Fallzahlen. Die anhaltende Corona-Pandemie verschärft diese Probleme massiv.
Diesem Umstand können wir nur begegnen, indem die Daseinsvorsorge und Krankenhäuser wieder in die öffentliche Hand überführt werden. Allein in diesem Jahr sind 40 Millionen eingeplant, um den Investitionsstau in Thüringer Krankenhäusern abzubauen und zu verhindern, dass weitere Einrichtungen in die Privatisierung gehen.
Umso trauriger macht es uns, dass sich seit Wochen hunderte Menschen bei sogenannten „Spaziergängen“ in Hermsdorf treffen, ohne sich an die Regelungen des Versammlungsrechts oder des Infektionsschutzes zu halten. Mit ihrem rücksichtslosen Verhalten tragen diese Menschen nicht zuletzt zu einer Verschlimmerung der pandemischen Lage bei und belasten ein Gesundheitssystem, dass schon jetzt am Limit ist. Wir richteten mit unserer Kundgebung deshalb auch ein Angebot an die sogenannten „Spaziergänger:innen“, mit uns ins Gespräch zu kommen, die Situation der Pflegerinnen und Pfleger in den Blick zu nehmen und diese unangemeldeten Zusammenkünfte zu lassen.
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Pflegenotstand stoppen – Pflegenotstand ist lebensgefährlich
Am 10. Januar 2022 organisierten wir, der Kreisverband DIE LINKE. Saale-Holzland-Kreis in Hermsdorf vor dem Stadthaus eine Kundgebung, um auf die aktuelle Situation im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie ist die Bilanz düster: In Thüringen sind derzeit über 6.000 Menschen an Corona gestorben. Die Zahl derer, die nicht oder nicht ausreichend wegen anderer Krankheiten behandelt werden konnten, weil beispielsweise Intensivbetten belegt waren, ist dabei nicht mitgerechnet. Nicht auszudenken, welchen physischen und psychischen Belastungen das Personal im Gesundheitswesen ausgesetzt ist. Viele haben ihren Beruf verlassen. Besonders Pflegerinnen und Pfleger versuchen immer wieder auf die schwierige Situation aufmerksam zu machen.
Seit Beginn der Pandemie haben sich Viele mit den Pflegerinnen und Pflegern solidarisiert und für sie applaudiert, das reicht aber noch lange nicht aus. Unter dem Motto „Danke heißt mehr Gehalt“ fordern wir 500 Euro mehr Grundgehalt für alle Angestellten in der Pflege. So soll erreicht werden, dass sich mehr Menschen für diese Arbeit entscheiden.
100.000 zusätzliche Pflegekräfte in den Krankenhäusern und der Altenpflege sollen nicht nur den Patient:innen die beste Behandlung sichern, sondern die Angestellten untereinander entlasten. Im Mittelpunkt muss das Gemeinwohl, nicht Kostendruck und Profitorientierung stehen. Aus diesem Grund setzt sich die Linke weiterhin dafür ein, den gesetzlichen Personalschlüssel bedarfsorientiert anzupassen.
Die Krankenschwester Susanne Kipping vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) unterstützte uns inhaltlich. In ihrem Redebeitrag machte sie deutlich, dass das deutsche Gesundheitssystem am Limit ist. Die Fallkostenpauschalen sorgen dafür, dass Krankenhäuser Profite erwirtschaften, unabhängig von individuellen Bedürfnissen der Patient:innen. Der Ökonomisierungsdruck hat gewaltig zugenommen. Hinzukommen Personalabbau, Materialeinsparungen, Outsourcing, Just-in-time-Konzepte sowie gesteigerte Fallzahlen. Die anhaltende Corona-Pandemie verschärft diese Probleme massiv.
Diesem Umstand können wir nur begegnen, indem die Daseinsvorsorge und Krankenhäuser wieder in die öffentliche Hand überführt werden. Allein in diesem Jahr sind 40 Millionen eingeplant, um den Investitionsstau in Thüringer Krankenhäusern abzubauen und zu verhindern, dass weitere Einrichtungen in die Privatisierung gehen.
Umso trauriger macht es uns, dass sich seit Wochen hunderte Menschen bei sogenannten „Spaziergängen“ in Hermsdorf treffen, ohne sich an die Regelungen des Versammlungsrechts oder des Infektionsschutzes zu halten. Mit ihrem rücksichtslosen Verhalten tragen diese Menschen nicht zuletzt zu einer Verschlimmerung der pandemischen Lage bei und belasten ein Gesundheitssystem, dass schon jetzt am Limit ist. Wir richteten mit unserer Kundgebung deshalb auch ein Angebot an die sogenannten „Spaziergänger:innen“, mit uns ins Gespräch zu kommen, die Situation der Pflegerinnen und Pfleger in den Blick zu nehmen und diese unangemeldeten Zusammenkünfte zu lassen.