21.03. - Internationaler Tag gegen Rassismus

Sybill Przegendza
KV-SHK

Rassismus, der - Substantiv -
(meist ideologischen Charakter tragende, zur Rechtfertigung von Rassendiskriminierung, Kolonialismus o. Ä. entwickelte) Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen (Quelle: Duden)

Der Begriff "Rassismus" entstand zwar erst im 20. Jahrhundert, seine Geschichte begann aber bereits viel früher. Bereits im 14. und 15. Jahrhundert wurden Menschen diffamiert, damals häufig wegen ihres Glaubens. Eine lange Hakennase oder eine rote Haartracht galten als "Erkennungsmerkmal" von Menschen, die es in den Augen der Bevölkerung "nicht wert" waren, innerhalb der Gesellschaft zu existieren. Im ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelte sich schließlich auf Grundlage der Theorie unterschiedlicher Menschenrassen ein System, das Menschen wegen äußerlicher Merkmale (Hautfarbe, Form des Gesichts und des Körpers) herabsetzte, diskriminierte und so unter anderem den Sklavenhandel legitimieren sollte. Im 3. Reich gab es gar "Rassengesetze", die die jüdische Bevölkerung entrechteten und schließlich in der Massenvernichtung derselben gipfelte.

Auch heutzutage existieren in den Köpfen mancher Menschen noch solche verqueren Ansichten, denn rein biologisch lässt sich der Mensch nicht in Rassen oder Arten einteilen. Trotzdem werden People of Colour diskriminiert, werden Menschen nach ihrer Herkunft "bewertet" und mit Stereotypen belegt. Die Auflistung lässt sich beliebig lang fortführen, deswegen hier nur ein paar Beispiele:

  • Leute mit asiatischem Aussehen sind immer höflich, stecken aber mit Sicherheit in mafiösen Strukturen, bei denen der Gemüseladen nur Tarnung ist.
  • Menschen mit dunkler Haut können arbeiten wie die Tiere, sind aber sonst wenig intelligent. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn wir sie mit dem N-Wort oder als "M…" bezeichnen.
  • Wer offensichtlich aus dem Nahen Osten kommt, ist garantiert ein Selbstmordattentäter und wirft als nächstes seinen Rucksack in die Menge oder vergreift sich an weißen Frauen.
  • Und alle sind bestimmt illegal in unserem Land und wollen nur auf der faulen Haut liegen, während sie dem Sozialstaat das Geld aus der Tasche ziehen…

All solche Aussagen sind rassistisch und werten die Mitmenschen ab - und das ist nicht hinnehmbar!

Wir mischen uns ein, wenn rassistische Witze gerissen oder Menschen auf der Straße mit Alltagsrassismus konfrontiert werden. Wir widersprechen, wenn mal wieder gegen Geflüchtete gehetzt wird. Wir stellen uns gegen Rassismus - immer und überall!

Der Internationale Tag gegen Rassismus wurde 1966 von den Vereinten Nationen anlässlich des sechsten Jahrestags des Massakers von Sharpeville (heute Südafrika) ausgerufen. Am 21.03.1960 wurden 69 Bewohner des Townships Sharpeville (damals Apartheidsstaat Südafrikanische Union) von der Polizei auf Grund ihrer Hautfarbe erschossen, viele weitere wurde verletzt.